"> Sprühätzanlage
Sprühätzanlage

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Um mir die Platinenherstellung zu erleichtern, habe ich mich dazu entschlossen meine Platinen anstatt wie zuvor in einer Arbeitsschale, jetzt mit einer Ätzmaschine zu Ätzen.


Dazu gibt es verschiedene Ideen und Anregungen im Internet.

Ätzküvetten: Schmale, komplett mit Ätzflüssigkeit gefüllte Becken die meist mit Luft versorgt werden, damit das Ätzmittel zirkuliert.

Vorteile:

Wenig Bauteile, leicht zu bauen, keine Komplizierte Technik

Nachteile:

Es wird viel Ätzmittel meist mehrere Liter benötigt, bis das dann aufgewärmt ist vergeht eine halbe stunde wie nichts.

 

Dann kann man natürlich noch eine einfache mit einer Pumpe bauen. Habe ich auch selber schon einmal. Man braucht dadurch nur wenig Ätzmittel. Die Platine wird durch einen Schlauch mit der Pumpe mit Ätzmittel bespritzt. Leider war die Welle meiner Pumpe aus Metall und eines Tages war die Welle nicht mehr da :-(...

Also, es muss etwas gescheites her... dazu schrieb ich mir erst mal auf was ich denn alles brauchte:

- Wenig Ätzmittel
- Schnelle Betriebsbereitschaft durch eine Starke Heizung
- Effektiv in der Geschwindigkeit

Die maximale Platinengröße ist eher zweitrangig. Ich brauche maximal 100X160mm, also Europlatinenmaß.

Diese Aufgaben wie ich sie mir gestellt habe erfüllt zum großen Teil eine so genannte Sprühätzmaschine. Dabei wird das Ätzmittel durch ein Rohr vom Boden der Maschine hinauf befördert. Das Rohr selber ist mit vielen kleinen Löchern bestückt, durch welche das Ätzmittel austritt. Zusätzlich dreht sich das Rohr, wodurch das Ätzmittel fein zerstäubt wird und einen richtigen Nebel bildet.

Das hört sich jetzt kompliziert an, ist es aber keineswegs... Man nehme ein Rohr, PVC. Ich habe diese Rohre zu Kabelinstallation aus dem Baumarkt verwendet. 20mm Durchmesser weisen diese auf und sind bestens geeignet. Das wird unser späteres Sprührohr.

Dazu noch einen Motor, ich hatte noch einen alten aus einer Bohrmaschine mit ordentlich Leistung.

Ein paar Plastikreste sind für den späteren Propeller auch nicht schlecht.

Wie funktioniert das ganze?:

Der Motor wird mit dem Rohr verbunden. In das Rohr bohren wir vorher kleine Löcher rein. Am einen Ende sitzt unser Motor und am anderen Ende wird ein kleiner Propeller eingebaut. Durch die Rotation des Rohres wird mithilfe des Propellers das Ätzmittel im Rohr zum steigen gebracht. Es tritt durch die Löcher aus und verstäubt sehr fein. Das ist das ganze Geheimnis :-)


Bei dem Propeller sollte bewusst dünnes Material verwendet werden. Haben wir dickes, rührt das Rohr nur das Ätzmittel um und nichts gelangt im Rohr nach oben. Ich habe den Boden eines Joghurtbechers genommen. Der ist schön dünn und stabil. In das ca. 20cm lange Rohr wurden im Abstand von 2,5cm Löcher mit einer stärke von 1,5mm gebohrt. Die Löcher sind ringsum um 120°  sowie in der höhe versetzt.

Die Befestigung zum Motor:

Sie sollte nicht fest sein. Eher Flexibel um Vibrationen zu mindern. Ich habe einen 19mm und 22mm Löchkranzbohrer genommen, aus dicken PVC zwei Kreise damit ausgebohrt und jeden mit den Löchern in der Mitte an der Motorachse befestigt. Das kleinere schiebt sich in das Rohr, das größere setzt sich oben drauf. verklebt wurde alles mit Silikon. Dadurch bleibt die Verbindung flexibel.

Hier der erste Prototyp:

Am Propeller sieht die ganze Sache noch etwas Chaotisch aus, muss ich noch verbessern.

Beim ersten Probelauf mit 2V am Motor konnte ich nur eine kleine Nebelbildung feststellen. Zum teste habe ich den Stab einfach in einen Eimer mit etwas Wasser gehalten. Nach dem Hochdrehen der Spannung auf 6V kam mir mit einem Schlag eine Nebelwolke aus dem Eimer entgegen. Spätestens jetzt wusste ich, hast du gut gemacht :-)


Soviel zum Rotor.


Die Heizung:

Das war die nächste Frage. Eine einfache Aquarienheizung war mir zu klein. Zudem schalten diese bei schon 30° ab. Ich brauche 45° und das möglichst schnell. Also nahm ich meinen “dicken” Trafo der schon seit über einem Jahr im Keller stand. Dieser leistet 10V bei maximal 60A. Dazu kam ein Liter wasser in einem Glas. In das Glas hing ich einen kleinen Spulenkörper mit ca. 3 Metern 0,4mm Kupferlackdraht hinein. Diesen Heizdraht an den Trafo angeschlossen gab einen Strom von 20A. Also gut 200 Watt Heizleistung. Das Wasser kletterte innerhalb von 3 Minuten von 18°C auf 50°C. DAS nenn ich eine Heizung :-) Später muss der Heizdraht gut verteilt werden da sonst bei mangelnder Umwälzung der Flüssigkeit das Ätzmittel schaden nehmen könnte, wenn es um den Draht an einigen Stellen extrem heiss wird.


Weiter bin ich noch nicht... nächste Woche wird das Plexiglas für das Gehäuse kommen. Dann kann der erste Testlauf stattfinden :-)


Achja, zur Temperaturregelung:

Ich denke ich werde eine einfache Schaltung ähnlich wie beim Ladegerät verwenden wo ich Ein- und Ausschalttemperatur mittels zwei Potis einstellen kann.


Update 29.10.2007:


Das Plexiglas ist endlich gekommen und wurde gleich zu dem Kasten verklebt.
 

Der Deckel besteht aus 3 Teilen. Zwei werden später den Motor tragen. Der dritte wird abnehmbar sein und den Platinenhalter tragen.

Das das Rohr trotz starker bemühungen nicht gerade lief und eierte, habe ich unten einen provisorischen halten angebracht. Der erste Testlauf war erfolgreich.

Der Halter besteht aus Styropor. Ich muss ihn noch mit einem heißen Draht nachschneiden. Mit dem Messer ist das keine gute Idee :-)


Leider ist es mit meinem Programm für diese Seite nicht gut möglich ein Video einzufügen. Hier der Link...
klick



Hier auch ein grobes Schaltbild für die Temperaturregelung. Die Ein- sowie Ausschalttemperatur ist mittels Potis einstellbar. Achtung Fehler!!! Der Temperatursensor muss zwischen R4 und Pin 8 des IC´s. Er ist hier falsch eingezeichnet.

Das wars vorerst ;-)